Wirtschaftskompetenzstudie

Das Schulfach Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung: Effekte auf die ökonomischen Kompetenzen und Einstellungen Jugendlicher in Klasse 7 und 8:

Mit dem Bildungsplan 2016 wurde das Fach Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung (WBS) für alle weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg eingeführt. Eine von der Stiftung Würth finanzierte Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Günther Seeber und Jun.-Prof. Dr. Tim Kaiser (beide Universität Koblenz-Landau) evaluiert die Wirkung des Fachs in der Sekundarstufe I. Dazu wurden die Ergebnisse eines ökonomischen Kompetenztests von Schülerinnen und Schülern ohne bzw. mit Fachunterricht in den Klassen 7 und 8 verglichen.

Die wichtigsten Testergebnisse hinsichtlich des Facheffekts im Überblick:

  • Am Ende von Klasse 7 gibt es einen positiven Effekt des Schulfachs WBS auf die Testergebnisse.
  • Am Ende von Klasse 8 zeigen sich signifikante Differenzen zwischen den Schülerinnen und Schülern mit bzw. ohne Fach.
  • Vom Fachunterricht WBS profitieren in der Gemeinschaftsschule, Werkrealschule und Realschule vor allem sozioökonomisch benachteiligte Schülerinnen und Schüler.
  • Lernende, die das Fach WBS besuchen, entwickeln ein deutlich höheres Interesse an Wirtschaftsthemen.
  • Bislang gibt es keine Hinweise auf eine einseitige „Indoktrination“ durch das eigenständige Fach WBS.
  • Es bestehen bereits in diesem Alter substanzielle Geschlechterunterschiede. Das gilt insbesondere für die Einstellungen zu Wettbewerb (positiver bei Jungen) und zur sozialen Verantwortung von Unternehmen (positiver bei Mädchen).

Die Studie soll bis zur 10ten Klasse (Sommer 2021) weitergeführt werden, um die gesamte Sekundarstufe I abzubilden und robuste Aussagen hinsichtlich des Facheffekts und der Entwicklung von Einstellungen im Hinblick auf den gesamten Bildungsplan treffen zu können.