Gemeinschaftsschule Waghäusel Kirrlach

Schülerfirma „HotKings“


Für den Inhalt der Projektbeschreibung ist die Schule verantwortlich.

I. Inhalt

Projektdarstellung

Gründung der Schülerfirma „HotKings“ im Herbst 2013 im Fach „Wirtschaft und Informationstechnik“ (WuI) mit 8-10 Schülern/innen der Klasse 8. Beschlussfassung zum Hotdog-Verkauf nach systematischer Ideensuche. Gründung der Schülerfirma als Genossenschaft mit Finanzeinlage in Höhe von 10,- €. Durchführung mehrerer Markterkundungen in der Schule. Durchführung kleiner Marketingmaßnahmen wie Plakate und Durchsagen in alle Klassenzimmer. Die unregelmäßigen Verkaufsaktionen finden im Schulfoyer in der großen Pause (20 min) statt. Zubereitung von frischen Hotdogs aus weichen amerikanischen Hotdog-Brötchen, Hotdog-Geflügelwürstchen aus dem Glas (werden in Wasser erwärmt), mit wahlweise Senf, Ketchup, Mayonnaise und fertigen Röstzwiebeln. Verkaufspreis zunächst 1,50€, dann in Kombination mit einem Becher Getränk 2,-€. Auswertung der Verkäufe über handgeschriebene und Excel-Tabellen mit Einnahmen-/Ausgabenrechnungen. Zusätzlich detaillierte Berechnung der Gewinne pro Schüler für solche mit und ohne Finanzeinlage. Ausführliche Diskussionen und Beschlüsse über Gewinnverteilung bei Abwesenheit von Schülern. Fortlaufende Auswertung der Verkaufsaktionen hinsichtlich Gewinn und Personaleinsatz. Entwicklung von Verständnis für unternehmerisches Denken und Handeln.

Kompetenzen

Durch die Mitarbeit in einem Team wurden folgende Kompetenzen von den Schülern erworben:
- Herstellung der Hotdogs in streng arbeitsteiliger Produktion und Vermarktung unter massivem Zeitdruck!
- Toleranz, Ausdauer, Mitdenken bei der Teamarbeit
- Sauberes und exaktes Arbeiten; dabei freundlich bleiben
- Einnahmen- und Ausgabenrechnung erstellen können
- Stellenbeschreibung formulieren können (im Unterricht)

Lernvoraussetzungen

Die Schüler der Schülerfirma, die sich alle im Werkrealschulzug befinden, bringen sehr unterschiedliche Voraussetzungen in folgenden Bereichen mit:
Deutschkenntnisse;
Umgang mit Sprache
Sozialisation und Enkulturation
Konzentrationsfähigkeit
Abstraktionsfähigkeit
Merkfähigkeit
Zuhören können
allgemeine Ausdauer
Stillsitzen können
Phantasie
Mitdenken können, lesbar und orthografisch richtig schreiben können; verständlich, klar und richtig sprechen können.

Viele Schüler haben einen Migrationshintergrund, zu dem oft geringe oder gar keine Deutschkenntnisse der Eltern und wenig bis kein Interesse an Schule, auch durch die Eltern, kommen. Ein großes Problem ist der oft sehr geringe Sprach- und Wortschatz vieler Schüler und die meist sehr ausgeprägte mangelnde Fähigkeit zur Konzentration, zum Zuhören länger als 20 Sekunden und zum Speichern grundsätzlicher Inhalte. Bei guter Motivation dagegen sind die Schüler/innen immer mal wieder zu erstaunlichen Leistungen bereit und fähig.

Reflexion

Die Schülerfirma und das Durchführen der Verkaufsaktionen macht Schülern und dem Lehrer Spaß! Nur eine Schülerin hat Interesse nach dem vierten Verkauf verloren. Großer Stress für Lehrer bei jeder Verkaufsaktion, da der Lehrer wegen des Zeitdrucks bei Auf- und Abbau regelmäßig anspornen, anleiten und kontrollieren muss. Während der Verkaufsaktionen in der großen Schul-Pause besteht ebenfalls Zeitdruck und der Lehrer unterstützt dort, wo er gebraucht wird.
Durch praktische Erfahrung und Auswertung im Unterricht werden Einnahmen, Ausgaben und Gewinn einer Firma für die Schüler nachhaltig verstehbar und erfahrbar. Insbesondere ist eine Entwicklung von Verständnis für unternehmerisches Denken und Handeln feststellbar (AHA-Effekt!).
Durchführung der Schülerfirma nur möglich aufgrund wunschgemäßer Deputats- und Stundenplan-Gestaltung für den Lehrer durch dieSchulleitung, die die passenden Rahmenbedingungen geschaffen hat.
Die Lehrerfortbildung WiPP-L empfinde ich als sehr große – weil herausragend kompetente – Unterstützung der schulischen Arbeit als Wirtschaftskunde-Lehrer in der Hauptschule/WRS.
Zusätzlich gilt mein Dank der Stiftung Würth, die durch die großzügige Finanzierung der mehrtägigen Veranstaltungen diese Fortbildungsmaßnahme zusammen mit dem Lehrer-Betriebspraktikum erst zur vollen Effektivität und Nachhaltigkeit führt.
Positiv ist die Öffnung der Fortbildung für Lehrer aller Schularten, da dadurch ein sinnvoller und notwendiger Austausch möglich wird.

Projektgruppe

8-10 Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 und jetzt Klasse 9 der Werkrealschule, die das Wahlpflichtfach „Wirtschaft und Informationstechnik“ gewählt hatten und ich als Lehrer.


II. Voraussetzungen

Materialanforderungen

- Jeweils Einkauf der Zutaten und Verbrauchsmaterialien (Handschuhe, Servietten) für die Hotdog-Herstellung
- Tische für den Verkaufsstand
- Großer Marmeladenkocher zum Erwärmen der Würstchen
- Küchenzubehör (Teller, Messer, Würstchen-Zange) zum Vorbereiten der Hotdog-Zutaten
- Privat-PKW des Lehrers zum Transport der Hotdog-Zutaten zur Schule

Zeitraum

Gründung der Schülerfirma im Spätherbst 2013. 7 Verkaufsaktionen ab Februar 2014 bis März 2015. Weitere Verkaufsaktionen bis mindestens Juli 2015 geplant.


III. Kontakt

Autor(in) und Schule

Stephan Heck
Gemeinschaftsschule Waghäusel
Standort Kirrlach
Schulstr. 5
8753 Waghäusel