Silcherschule Eislingen/Fils

Shake It GmbH – Der Schulshop


Für den Inhalt der Projektbeschreibung ist die Schule verantwortlich.

I. Inhalt

Projektdarstellung

Die nachhaltige Schülerfirma „Shake It GmbH“ – Der Schulshop. Die Schülerfirma „Shake It GmbH“ der Silcherschule Eislingen erstreckt sich über die Klassenstufen 7 bis 9 und hat insgesamt sechs Geschäftsfelder. In jeder Klasse gibt es folgende Abteilungen: Finanzen, Marketing, Personal, Markt & Konkurrenz sowie Produkte & Dienstleistungen. Diese finden sich in allen sechs folgenden Geschäftsfeldern wieder:

- Klasse 7a: Pausengetränke
- Klasse 7b: Schulmaterial
- Klasse 8a: Schulkleidung
- Klasse 8b: Schuldisco
- Klasse 9a: Schulzeitung
- Klasse 9b: Schulkino

Im Rahmen des Wirtschaftspraxisprogramms stelle ich aufgrund des beschränkten Ausarbeitungsrahmens exemplarisch für die gesamte „Shake It GmbH“ nur den Schulshop vor. An diesem wirken die Klasse 7a (Geschäftsfeld: Schulmaterial) und die Klasse 8b (Geschäftsfeld: Schulkleidung) mit. Die Schulkleidung beziehen wir von der Firma „dvision GmbH“ aus Stuttgart. Das Schulmaterial bestellen wir bei der „Textil oHG“ aus Heiningen.

Aus den Leitsätzen der Nachhaltigkeit ergeben sich die folgenden Zielsetzungen der Schülerfirma „Shake It GmbH“:

1. Nachhaltige Erfahrungen:
Alle Schülerinnen und Schüler (SuS) durchlaufen während der drei Schuljahre alle Abteilungen (siehe inhaltlicher Ablauf im Überblick Rotationsprinzip). Darüber hinaus können die SuS lernen, dass sie für die Erreichung ihrer Ziele auch über die Schulzeit hinaus Engagement zeigen müssen. So wurde der Schulshop im Februar von Freiwilligen weiterbetreut, da beide Klassen nicht zur Verfügung standen. Alle SuS der „Shake It GmbH“ können somit ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten mit unterschiedlichsten beruflichen Anforderungen intensiv reflektieren.

2. Nachhaltige Werteerziehung:
Viele der Firmenentscheidungen treffen die SuS nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter ökologischen und sozialen Aspekten. So wurde beispielsweise die alte Schulkleidung gegen eine umweltverträglich hergestellte und qualitativ höherwertige Kollektion ersetzt, die aber teurer ist. Alle SuS der „Shake It GmbH“ können somit ihre Rolle als Konsumenten intensiv reflektieren.

3. Nachhaltiges Lernen:
Alle Planungsschritte und Arbeitsergebnisse für den Schulshop halten die SuS in ihrem Berichtsheft fest (siehe Inhaltlicher Ablauf – Berichtsheft). Zentral dabei sind die beiden Fragen „was hast du gelernt/erreicht?“ und „wie hat es geklappt?“. So setzte sich die Klasse 7a intensiv mit der Aufgabe auseinander, wie können wir den Schulshop bei den SuS, Lehrern und Eltern der Silcherschule bekannter machen. Demgegenüber beschäftigte sich die Klasse 8a mit der Organisation der Öffnungszeiten und dem Bestell-/Abholsystem. Alle SuS der „Shake It GmbH“ können somit ihr methodisches Repertoire intensiv reflektieren.

Maßgeblich für die Schülerfirma „Shake It GmbH“ ist, dass sich die SuS freiwillig entscheiden, ob sie in der Schülerfirma arbeiten wollen oder nicht. Diejenigen, die nicht in der „Shake It“ arbeiten wollen oder dürfen, bearbeiten mit dem so genannten Lernpfad ein Wirtschaftsthema. Der Lernpfad (siehe Inhaltlicher Ablauf im Überblick – Lernpfad) ist mit seinen drei Niveaustufen binnendifferenziert gestaltet. Aus einem „Muss-Unterricht“ wird so ein „Darf- und Kann-Unterricht“! Die Themen und Geschäftsfelder weisen mit steigender Klassenstufe eine Erhöhung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit auf. Dabei geben sich die Klassen eigene Unternehmensziele, die sie mit Hilfe des Businessplan festhalten (siehe Inhaltlicher Ablauf im Überblick).

Projektgruppe

Die Abteilungsstruktur im Geschäftsfeld „Schulkleidung“ (Klasse 8a – drei SuS arbeiten am Lernpfad) sieht folgendermaßen aus:

Schulkleidung:
- Geschäftsführung
- Personal
- Finanzen
- Produkte und Dienstleistungen
- Markt & Konkurrenz
- Marketing

Der Bereich Schulmaterial der Klasse 7b ist analog aufgebaut. Freitags hat die Klasse 8a in einer Doppelstunde Wirtschaftslehre. Die Abteilungsgruppen setzen sich aus leistungsstarken und leistungsschwachen SuS zusammen. Erfahrungsgemäß fordern und fördern sich solche Gruppen untereinander sehr intensiv.Die Renovierung des Schulshops übernahm eine Projektgruppe aus Klasse 9 (Schuljahr 2012/13) als Prüfungsthema. Bei der Eröffnung (Schuljahr 2013/14 – kurz vor Weihnachten) wirkten eine Vielzahl SuS aus unterschiedlichen Klassen mit. Dabei fand die Eröffnungsplanung größtenteils in der Freizeit statt.

Kompetenzen

Aufgrund der binnendifferenzierten Ausrichtung der Schülerfirma liegen zur Dokumentation so genannte Kompetenzraster zugrunde. Dabei steigt das Niveau in den einzelnen Kompetenzfeldern horizontal an. Die Zielkompetenz ist fett gedruckt. Für die Zielbewertung stehen die Ausprägungsstufen „Leicht“, „Mittel“ und „Schwer“ zur Verfügung. Aufgrund des beschränkten Platzen sind hier nur die wichtigsten Kompetenzraster aufgeführt: Maßgeblich für die Bewertung der Kompetenzraster ist u.a. die „Personalakte“ (Inhaltlicher Ablauf im Überblick - Personalakte). Zentrale Schlüsselkompetenzen sind hier: Arbeitshaltung, Selbstständigkeit und Zusammenarbeit. Die Ausprägungsstufen sind den Kompetenzrastern angepasst. Darüber hinaus kann die Lehrkraft besondere Beobachtungen aller Art in der Personalakte festhalten. Im Bilanzgespräch reflektieren die einzelnen SuS mit der Lehrkraft dann ihren Arbeits-/Lernprozess. Aufgrund der starken Ausrichtung auf Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit sind auch methodische und soziale Kompetenzen Gegenstand des Bilanz- und Klassengesprächs.

Inhalte

Aus der Abteilungsstruktur ergeben sich die einzelnen Inhalte und Aufgaben für die einzelnen Geschäftsfelder (vgl. Organigramm):

Personal:
- Erstellung von Dienstplänen
- Einstellungskriterien formulieren
- Bewerbungsgespräche führen
- PC-Programme: Word, Ecxel

Finanzen:
- Verkaufspreise berechnen
- Gewinn- und Verlustrechnung erstellen
- Investitionsidee vergleichen und bewerten
- PC-Programme: Excel

Produkte & Dienstleistungen:
- Produktpräsentation planen und durchführen
- Kriterien der Nachhaltigkeit überprüfen
- PC-Programme: Word, Powerpoint

Markt & Konkurrenz:
- Nachfolgeprodukte festlegen
- Umfragen planen, durchführen und auswerten
- PC-Programme: Word, Excel

Marketing:
- Werbung gestalten
- Bestellungen und Abholung organisieren
- PC-Programme: Word, Excel, Powerpoint, Publisher

Dabei orientieren sich die Inhalte maßgeblich an den zu Beginn jedes Schuljahres von den SuS selbstformulierten Firmenzielen. Die Zielsetzungen der beiden Klassen sehen wie folgt aus:

Klasse 7a
1. Das Angebot „Pausengetränk“ wird über Werbung bekannter gemacht!
2. Das Pausengetränk wirft einen Gewinn ab!
3. Der Preis pro Pausengetränk wird gesenkt!
4. Die Verkaufsdienste werden ernst genommen!
5. Es wird ein neues Pausengetränk gesucht, gefunden und angeboten!
6. Das Pausengetränk wird zu neuen Verkaufszeiten angeboten!
7. Mit dem Gewinn wird ein Ausflug gemacht!

Klasse 8a
1. Die Schulkleidung macht einen hohen Umsatz!
2. Die Schulkleidung orientiert sich an den Wünschen der Schüler, d.h. es werden regelmäßig Kundenumfragen durchgeführt!
3. Über die aktuelle Schulkleidung werden die Schüler und Lehrer ständig informiert!
4. Die Schulkleidung wird um neue Produkte erweitert!
5. Mit dem Gewinn wird ein Ausflug gemacht!

Die Zielsetzungen dienen der ständigen Reflektion des Lern- und Arbeitsprozesses. Für diese Aufgaben stehen den SuS Formulierungshilfen auf dem Tauschlaufwerk zur Verfügung. Der Unterricht ist ritualisiert: 1. Gemeinsames Besprechen (siehe Inhaltlicher Ablauf im Überblick), 2. Individuelles Arbeiten und 3. Gemeinsames Ende.

Lernvoraussetzung

Um ein Geschäftsfeld mit Erfolg bewältigen zu können müssen die SuS im Idealfall echte Motivation, ein starkes Durchhaltevermögen, Kreativität und Kritikfähigkeit mitbringen. Über die binnendifferenzierte Ausrichtung der „Shake It GmbH“ ist die Frage „welche Voraussetzung müssen die die Sus mitbringen?“ folgendermaßen zu verändern: Welche Voraussetzungen bringen die SuS mit und wo können Stärken genutzt sowie Schwächen abgebaut werden? Die Aufgabe des Lehrers ist es, diesbezüglich die Individualität der einzelnen SuS herauszufiltern und die Lernumgebung darauf abzustimmen. Zentrale Hilfsinstrumente sind dabei das Berichtsheft, die Personalakte und die Arbeitsfortschritte jeder einzelnen Woche.

Reflexion

Über das Schülerfirmen-Motto „Shake It! Make It“ machen die SuS deutlich, dass sie immer auf der Suche nach der besten Lösung sind. Dabei legen die SuS häufig Bewährtes, Neuangedachtes und unvollständig Gebliebenes zusammen, um ein Geschäftsfeld im aktuellen Schuljahr erfolgreicher anzugehen. Die Klassen reichen dementsprechend ihre Arbeitsergebnisse am Schuljahrsende an ihre Nachfolger weiter. Die Erfahrung hat abschließend auf folgende Punkte aufmerksam gemacht, die es in Zukunft verstärkt anzugehen gilt:

1. Intensivierung der Zusammenarbeit der Fach- und Klassenlehrer!
2. Stärkung des Bilanzgesprächs mit einzelnen SuS sowie mit ganzen Abteilungen!
3. Bewusstere Gruppenbildung für die Abteilungszusammensetzung!
4. Verbindung zwischen Lernpfad und Schülerfirma!
5. Intensivierung der Nachhaltigkeitsperspektiven!

Maßgeblich für die erfolgreiche Umsetzung dieser Punkte ist dabei bei den SuS eine erhöhte Identifikation mit der Schülerfirma „Shake It GmbH“ zu erreichen. Aus diesem Grund arbeiten auch zwei Klassenstufen an zwei Geschäftsfeldern, die den Schulshop betreffen. In Zukunft muss der Schulshop die erste Anlaufstelle sein, wenn es um die Schülerfirma geht! Nur dann kann gewährleistet werden, dass die SuS den Erfolg ihrer „Shake It GmbH“ im mehrperspektivischen Rahmen der Nachhaltigkeit erfolgreich erleben sowie ihren Lernprozess selbstständig und eigenverantwortlich gestalten können.

Pro Schülerfirma:
- Die „Shake It GmbH“ hat ein gutes eigens Logo
- Die „Shake It GmbH“ hat einen vielversprechenden Schulshop

Contra Schülerfirma:
- Die „Shake It GmbH“ ist innerhalb der Schule noch zu unbekannt
- Die „Shake It GmbH“ macht zu wenig


II. Voraussetzungen

Materialanforderungen

Die Lernumgebung der „Shake It GmbH“ ist so gestaltet, dass mit extrem wenig Material und technischem Aufwand an den individuellen Lern-/Arbeitsvoraussetzungen der SuS gearbeitet werden kann. Im Idealfall stehen ein PC-Raum und ein Beamer zur Verfügung. Bezüglich Lern-/Arbeitsmaterial ist entscheidend, dass es unterschiedliche Niveaustufen (gilt insbesondere für den Lernpfad) aufweist bzw. dass die Lehrkraft sich mit dem erstellten Schülermaterial intensiv auseinandersetzt. Ständige Rückmeldungen über das Berichtsheft sind demzufolge Pflicht.

Zeitraum

Der große Vorteil der Schülerfirma „Shake It GmbH“ ist, dass die Phasen „Vorbereitung“, „Durchführung“, „Auswertung“ und „Verbesserung“ im ständigen Kreislauf über die Jahrgangsstufen hinweg ständig weitergegeben werden. Ein intensives (Weiter-) Arbeiten an den Ergebnissen ist somit gewährleistet. Die Vorbereitungsphase beansprucht dabei fast zwei Drittel des Schuljahres. Alle anderen Phasen laufen im verbleibenden Schuljahr. So ist das zeitliche Problem (2 Stunden pro Woche ermöglichen nur ein sehr oberflächliches Arbeiten) mit den gegebenen Organisationsbedingungen lösbar.

Externe Partner

Im Schulshop sind es bis dato zwei Geschäftspartner, die direkt mit den Geschäftsfeldern zu tun haben. Dabei ist zu erwarten, dass mit der „dvision GmbH“ die Beziehung in diesem oder im nächsten Schuljahr intensiviert werden, da die Schulkleidung mehr in den Schulalltag integriert sein wird. Außerdem kann hier auf Bestellung gearbeitet werden, so dass keine finanziellen Belastungen anstehen. Das Schulmaterial, das über die „Textil OHG“ bezogen werden soll, kann nicht auf Bestellung bezogen werden, so dass es auf Selbstkosten der „Shake It GmbH“ gekauft werden muss. Hier gilt es, die Einnahmen aus den Catering-Veranstaltungen weiter anzusparen, um die Geschäftsbeziehung aufleben lassen zu können.
In diesem Zusammenhang kann berichtet werden, dass es die Schülerfirma während ihres dreijährigen Bestehens schon geschafft hat, nachhaltige Auftraggeber für ihren Cateringservice zu gewinnen. Dazu gehören u.a. die Arbeiterwohlfahrt Eislingen (AWO), der SPD-Ortsverein und das Stadt-Marketing Eislingen. Nicht nur aus diesem Grund wird das eigentliche Projekt „Das grüne Catering“ im nächsten Schuljahr von einer Klasse 9 angegangen.


III. Kontakt

Autor(in) und Schule

Jan Bernsau
Silcherschule
Schulstraße 6-8
73054 Eislingen/Fils